Die Familienwappen (Text entstammt aus "die Groenevelds" 1. Bd. S. XV)
Das Wappen der Familie Groeneveld bestand nach einem jedenfalls sehr alten Petschaft (Handstempel zum Siegeln) ursprünglich aus einem gespaltenen Schild, welcher heraldisch rechts einen schwarzen Adler im goldenen Felde, links drei übereinander stehende silberne Kleeblätter im grünen Felde und auf dem offenen Helm einen Adler mit ausgebreiteten Flügeln als Helmzier zeigt. Das Wappen ist aber bald vermehrt worden.
Schon der Grabstein des Hindrik Willems und seiner Ehefrau Moeder Heikes von 1689 ist mit einem Wappen geschmückt, welches einen dreifach gespaltenen Schild enthält, dessen beiden äußeren Teile das alte Wappenschild zeigen, während sich auf dem mittleren Teil ein mit einer Keule bewehrter Mann in altfriesischer Tracht und einem großen Schlapphut befindet.
Als Helmzier dient jetzt das mittlere Wappenschild wachsend. Der Mann stellt wahrscheinlich einen Ortsrichter dar, dessen Abzeichen in alter Zeit der Hut war, wie er noch heute im Wappen Westfrieslands zu sehen ist. Dieses Amt wurde früher in den Familien häufig erblich, und deshalb ist wohl der Hutträger in das Familienwappen aufgenommen. Der Mittelschild enthält aller Wahrscheinlichkeit nach das Wappen der Ehefrau Moeder Heikes (Stammutter des ganzen Geschlechts).
Auch sie scheint also einer alten angesehenen Familie angehört zu haben. Ob der auf dem Wappen der Familie Heikes in Böhmerwold vorkommende Mann, der allerdings auch als Mönch dargestellt wird, auf eine Verwandtschaft schließen läßt, ist fraglich.
Nach diesem Wappen zu urteilen, müßte unsere Familie eine altfriesische sein, wenngleich die Herkunft aus einem bestimmten Teile Frieslands nicht daraus ersichtlich ist, da sowohl der halbe Adler wie die drei Kleeblätter ebenso in West- wie Ostfriesland und im Lande Wursten mehrfach angetroffen werden.
Dem Vorkommen des halben Adlers auf vielen friesischen Wappen liegt eine alte Sage zugrunde, wie folgt: "Als des Kaisers Friedrich, den man den Rotbart hieß, Name und Ruhm die ganze Welt erfüllte, und er sich rüstete mit seinem Heere nach Italien zu ziehen, um in Rom die Kaiserkrone sich aufs Haupt setzen zu lassen, kam eine Schar junger freier Friesen zu ihm und baten, daß er sie in sein Heer einreihe und teilnehmen lassen möge an der Romfahrt. Daran freute sich der Kaiser über die Maßen, wußte er doch, daß die Bewohner der Marschen befreit seien von jeglicher Heeresfolge, zumal sie ja den ewigen Kampf mit dem Meere zu bestehen hatten. Und er nahm sie zu seiner Leib- und Schloßwache.
In Rom aber brach eine Empörung gegen den Kaiser aus und man überfiel bei Nacht seinen Palast, drang hinein, und hätte ihn getötet, wenn seine treuen Friesen ihn nicht geschützt und gerettet hätten. Da dankte er ihnen und wollte sie alle zum Lohn dafür in den Ritterstand erheben. Stolz aber lehnten sie ab und sprachen: "Solches laß sein, o Kaiser, denn Du ehrest uns nicht höher damit, sind wir doch schon Freie und Edle von Anfang an, denn wir haben das Land, das wir bewohnen, uns selber errungen und geschaffen und keinen anderen Herren erkennen wir über uns als Dich, unseren Kaiser!"
Dieses stolze Wort erfreute sein Herz erst vollens, und er sprach zu ihnen: "Wohlan denn, so möge hinfort auch des Deutschen Reiches Adlerbild Euer Wappen schmücken!" - Also geschah es, daß so maches alte Friesengeschlecht seitdem den Reichsadler im Wappenschilde führt."
Die Kleeblätter sollen jedenfalls auf den eigenen Grundbesitz hindeuten; in Wesrfriesland wird der halbe Adler als Hinweis auf das Patronatsrecht (Predigerwahlrecht) des Wappenherrn gedeutet. Das dem Commissionsrat von Groeneveld (1746 bis 1824) verliehene Wappen ist im Adelsbrief beschrieben. Die von seinem Bruder dem Geheimen Commerzienrat Hinrich Groeneveld abstammende Linie führt dasselbe Wappen nur ohne Krone und in anderen Farben: grüne Kleeblätter, grüner Balken im silbernen Schilde.
Die Dorenborger familie führt auf dem gespaltenen Schild links den Mann mit dem Schlapphut, der aber auch in voller Rüstung mit einem Schwerte statt der Keule dargestellt wird. Im rechten (grünen) Felde sieht man oben einen halben silbernen Mond mit nach rechts offenen Hörnern, darunter drei (2, 1) silberne Kleeblätter. Da der Mond die Stelle des halben Adlers einnimmt, wie er auf dem Grabstein des Ayelt Haykes Groeneveld (1679 bis 1758) dargestellt ist, so könnte vielleicht ein undeutlicher Abdruck eines Petschaftes, der nur den Rumpf des Adlers erkennen ließ, die unschuldige Ursache dieser Wappenänderung sein. Die Familie würde dann mit dem Namen der Stammutter auch deren Wappen angenommen haben. Laut Familienbeschluß soll der halbe Mond beibehalten werden.
Über das Wappen der Heerenborger Familie ist nur soviel bekannt, daß auf dem Grabstein des Meelf Harms (... bis 1733) auf dem Kirchhofe zu Grotegaste im gespaltenen Schilde rechts der halbe Adler, darunter drei Kleeblätter nebeneinander, liks die Hausmarke zu sehen ist. Als Helmzier dient der Groeneveld-Heikessche wachsende Mann mit Schlapphut und Keule.